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Chronik für die Zeit von 1876 bis 1986,erstellt im Jahr 1986
Die ersten 50 Jahre - 1876 - 1925
Das 2. Fest 1926
Das Dritte Reich (1933 -
1945)
Wiederaufbau und 3. Fest (1945 - 1956)
Die vergangenen Jahrzehnte (1956 -
1986)
Die Zeit 1987 bis heute
Quellen
a) Die ersten 50 Jahre - 1876 - 1925
Die Freiwillige Feuerwehr Bayerdilling wurde gegründet am 6. Juni 1876
und gehört damit zu den älteren Feuerwehrvereinen der Umgebung.
Sie ist ältester Verein von Bayerdilling und nach Rain (1873) war sie
die zweite Freiwillige Feuerwehr im heutigen Stadtgebiet. Für den 6.
Juni 1876 war eine Übung der Pflichtfeuerwehr angeordnet worden. Kommandant
Graf von der Freiwilligen Feuerwehr Rain referierte dabei über Zweck
und Nutzen der Freiwilligen Feuerwehr, deren Errichtung daraufhin beschlossen
wurde. Es traten spontan 52 aktive und 25 Ehrenmitglieder bei. Eine von
Bürgermeister Bollinger und Lehrer Mordstein vorgenommene Sammlung bei
den besserbemittelten Ortsbewohnern ergab 115 Mark einmalige und 12 Mark
vierteljährliche Beiträge. Dabei konnten die notwendigsten "Requisiten"
angeschafft werden.
1878 und 1879 konnte durch Zuschüsse der Distriktskasse Rain (200 Mark)
die Ausrüstung verbessert und ergänzt werden. Für 150 Mark
wurden 358 Messinghelme angeschafft (1881) . Für die Anschaffungen gab
es stets Zuschüsse, z. B. von der Brandversicherungsanstalt oder
der Magdeburger Versicherung. 1886 wurde von der Gemeinde die neue Saug-
und Druckspritze gekauft. Die Probe und Übernahme war am 22. August.
Die Spritze kostete ansehnliche 1. 175 Mark. 400 Mark zahlte die Gemeinde
sofort. Weil die Ratenzahlung (1. 175 Mark in 4 Jahren) nicht vorher genehmigt
war, gab er für die Gemeindeverwaltung vom Bezirksamt Neuburg a.d. Donau
sogar einen "Rüffler" . Die Spritze von 1886 steht noch heute,
zwischenzeitlich als "Museumsstück" , im Gerätehaus. Im gleichen
Jahr wurde in Verbindung mit dem 10-jährigen Gründungsfest die
Weihe der Fahne (Geschenk der Frauen und Jungfrauen) durchgeführt. Zu
dem Fest am 19. September 1886 waren die Feuerwehren Rain (Patenverein) ,
Feldheim, Genderkingen, Thierhaupten, Münster und Wallerdorf gekommen.
Die Ausrüstung zu dieser Zeit war folgende:
1. Von der Gemeinde überlassen
1 Saug- und Druckspritze
89 m Druckschläuche
8 m Saugschläuche
1 Schlauchhaspel
31 Normalgewinde
1 Anstellleiter, Stützstange 8 m hoch
24 Wassereimer
1 Anstellleiter 4 m hoch
3 Dachleitern
3 Hackenleitern
4 Dachhacken
1 Schlauchhalter
4 Mundstücke
1 Steigbaum
40 m neue Druckschläuche
2. Eigentum der Wehr
39 Messinghelme
1 Busch weiß, 6 Stern Vorstand
1 Busch weiß, 6 Stern Commandant
1 Busch rot, 4 Stern Adjudant
1 Busch weißrot, 4 Stern Zeugwart
4 Büsche schwarz, 16 Stern 4 Zugführer
3 Huppen, 6 Stern 3 Rottenführer
1 Kommandantenhuppe
3 Pfeifen
4 Beil für Steiger
4 Leinen für Steiger
6 Steigergurten
4 Gurten für die Rettungsmannschaft
24 einfache Gurten
2 Signalhörner
37 Dienstvorschriftenbücher
6 Laternen
1 Branddirektionsfahne
1890 wurden dazu von der Feuerwehr angeschafft: 1 Anstellleiter mit 4
Stützstangen, 1 Steigerwagen (Geschenk nach § 89
Brandversicherungsgesetz) und 1 Sanitätstasche. - Daraus können
wir die Organisation und den Übungsbetrieb der Wehr ersehen und die
Ausstattung zeigt, wie schwer die Arbeit der Männer im Ernstfall war.
Am 20. November 1888 ist der erste Einsatz eingetragen. Vermutlich wurden
Schadensfälle der ersten Jahre nicht vermerkt, denn in der Folge sind
in 30 Jahren 20 Einsätze verzeichnet. Es ist unwahrscheinlich, daß
in den ersten 12 Jahren kein einziger Hilferuf an die Wehr erging.
- Bei heftigem Sturm wurde an diesem November-Nachmittag im Wolfbauernhof
in Sallach mit der Dampfdreschmaschine gearbeitet. Um 4 ¼ Uhr
entzündete sich dabei ein Feuer.
9 Gebäude des Wolfbauern, Scheune, Stadel und Wohnhaus des
Schlösslebauern, Scheune und Wohnhaus des Veitbauern sowie die kombinierten
Wohn- und Wirtschaftsgebäude Zinsmeister (Schwabkaspar) und Fischer
(Schmied). Die Strohdächer (Scheunen von Wolf- und Schlösslebauern)
begünstigten die Brandentwicklung. Die Einsatzleitung teilten sich der
Bayerdillinger Kommandant - er hat dies niedergeschrieben und war für
den östlichen Bereich zuständig - und der Rainer Kommandant (westlicher
Bereich zur Rettung des
Wolfbauern - Wohnhauses) . 14 Freiwillige- und 8 Pflichtfeuerwehren leisteten
mit 21 Löschmaschinen Hilfe. Jakob Zinsmeister, der trotz Abmahnung
aus seinem brennenden Haus retten wollte, verunglückte bei der Feuersbrunst
tödlich (Erstickung) . Zwischen 11 und 12 Uhr nachts wurden die entfernteren
Wehren wieder entlassen, die näheren rückten nach der Brandwache
erst am 22. November um 6 Uhr morgens ab.
Großes Lob erntete die Mannschaft stets bei den Inspektionen durch
die Bezirksfeuerwehrvertreter. Die Mannschaft war eifrig, gut geschult und
unter guter Führung. Über die Brandfälle, die zwischen 1890
und 1920 niedergeschrieben sind, berichtet die Anlage 2 zu dieser Chronik.
Die Stärke der Feuerwehr war bei der Gründung bei 52 Aktiven.
Später fiel sie etwas ab und entwickelte sich wie folgt:
Jahr |
Freiwillige Feuerwehr |
Pflichtfeuerwehr |
1887 |
36 |
Bestehen nicht nachweisbar |
1889 |
34 |
Bestehen nicht nachweisbar |
1891 |
38 |
Bestehen nicht nachweisbar |
1893 |
33 |
34 |
1895 |
34 |
Stärke nicht eingetragen |
1900 |
38 |
24 |
1903 |
38 |
40 |
1906 |
46 |
30 |
1909 |
50 |
36 |
1913 |
47 |
40 |
1919 |
34 |
19 |
1924 |
47 |
50 |
Die Pflichtfeuerwehr bestand also parallel zur Freiwilligen Feuerwehr. Das
blieb zwischen den Weltkriegen weiter so.
1906 wurden 46 Joppen (neue Uniformierung) angeschafft und teilweise von
der Vereinskasse, teilweise von den Mitgliedern bezahlt. Am 1. Februar 1921
wurden 10 Militärblouson vom Bekleidungsamt Augsburg zum Stückpreis
von 30 Mark gekauft. 10 gebrauchte Spritzengurte für 50 Mark kaufte
die Gemeinde dazu.
Bis 1896 wurden die Übungen nicht eingetragen; auf Veranlassung der
Inspektion mussten 1900 je Jahr 2 Übungen nachgetragen werden - was
der neue Schriftführer (seit 1898) tat, aber jede Verantwortung dafür
ablehnte. von 1897 bis 1912 waren jährlich zwischen 2 und 4 Übungen.
Der Übungs- und Versammlungsbesuch war stets gut, teilweise sogar
vollzählig.
Die genaue Struktur zeigt eine gemeindliche Aufstellung vom 20. Februar 1924.
Die Freiwillige Feuerwehr bestand aus 6 Ausschussmitgliedern, 2 Signalisten,
1 Sanitäter, Steigerzug
(9 Mann) , Spritzenzug (17 Mann), Rettungszug (10 Mann) und 2 "Elektrischen"
- die Stromversorgung war in Bayerdilling bereits 1913 eingeführt worden.
Die Pflichtfeuerwehr bestand aus dem 1. ( 8 Mann) und dem 2. Zug (16 Mann)
sowie 26 Jugendlichen und neu Auszubildenden Leuten.
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b) Das 2. Fest 1926
Größere Beliebtheit gewannen die Feuerwehr-Fahnenweihen in den
Zwanziger Jahren. Man wurde durch die beginnende Motorisierung beweglicher,
der Festrahmen vergrößerte sich.
Am 1. Juni 1925 beteiligte sich die Bayerdillinger Wehr am 50-jährigen
Jubiläum in Niederschönenfeld mit 20 Mann (1 Wagen) . Mit dem Lastauto
des Herrn Lindermair (Rain) fuhren am 12. Juli 1925 etwa 20 Mann zum gleichen
Fest nach Thierhaupten.
Mit 34:1 Stimmen wurde am 17. Januar 1926 die Abhaltung des 50-jährigen
Gründungsjubiläums beschlossen - für die Vorbereitungen blieben
knapp fünf Monate gegenüber heute üblichen zwei Jahren. In
der Vorbereitungsphase trat auch noch der Kommandant zurück und
Bezirksvertreter Bürle übernahm wieder die Leitung.
Das Fest war genau am 50. Gründungstag, dem 6. Juni 1926. Bei sehr
ungünstiger Witterung fanden sich 49 Vereine ein, darunter beispielsweise
auch die Neuburger Feuerwehr. Der Festplatz (Garten der Anwesen Oßwald
und Breimair - Peterbauer und Hanselmann) litt unter den Regenfällen.
Festjungfrauen waren Agata Bruglachner, Maria Mack und Augustin (Vorname
nicht bekannt) . Patenverein war wiederum Rain. Die Feierlichkeiten fanden
in einer großen Zelthalle statt.
Um 10 Uhr war Festgottesdienst. Patenverein und Festjungfrauen überreichten
Fahnenbänder. Ehrenzeichen gab es für 25- und 40-jährige
Dienstzeit. 3 Musikkapellen verschönerten die Feier. Die Feuerwehr hatte
keine neue Fahne angeschafft - die Erinnerungsbänder wurden an die Fahne
von 1886 angeheftet.
Bei einem gemütlichen Vereinsabend mit Generalversammlung wurde
Bezirksfeuerwehrvertreter Joseph Bürle am 28. Dezember 1927 zum
Ehrenkommandant ernannt. Zünftig und bierseelig ging es auf den Festen
zu: Beim 50-jährigem Gründungsfest in Feldheim am 28. Mai 1928
"sollen die hiesigen Kameraden insbesonders gezeigt haben, daß sie
einen - innerlichen - Brand löschen können". So berichtet jedenfalls
der Chronist.
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c) Das Dritte Reich (1933 - 1945)
Früh spürte die Wehr die politische Änderung vom Januar 1933.
Einen Eklat gab es bei der Generalversammlung am 27. Dezember 1933.
Bürgermeister Rupert Strobl jun. schloss vor der Neuwahl die Versammlung,
angeblich, weil sie nicht vorschriftsmäßig amtlich angemeldet
war. Schon in der Versammlung stellten sich andere Gründe heraus und
bis zur Versammlungswiederholung (27. Januar 1934) war auf Antrag des
Gemeinderates schon von Amts wegen Michael Thalmeir (bisher Adjutant) zum
Kommandanten ernannt worden. Bürgermeister Strobl hatte die Absetzung
von Joseph Bürle (27 Jahre Kommandant) erfolgreich betrieben. Der
"Bachbauer" dankte auch als Bezirksvertreter ab. Bürle kreidete dem
Bürgermeister an, dass er selbst noch nie einen Feuerwehrrock trug und
stets gegen die gute Sache und gegen ihn persönlich war. - Am 25. September
1934 wurde Bürle, angeblich auch als Vorstand abgesetzt. - Ab 1936
hieß die Jahresversammlung "Generalappell"; die Gleichschaltung machte
nicht vor den kleinsten Vereinen halt. In dieser Zeit traten viele
Wehrmänner aus der Freiwilligen Feuerwehr aus. Deutlich ist dies ablesbar
aus den Inspektionsberichten: die Freiwillige Feuerwehr hatte nur noch 32
- 40 Mitglieder, die Pflichtwehr war 60 -66 Mann stark.
Mit Kriegsausbruch wurden die meisten jüngeren Mitglieder zum Waffendienst
eingezogen. Am 10. Februar 1940 verlor die Wehr die letzten Jahrgänge
der Aktiven, es blieben nur 20 bis 22 UK-Gestellte und nicht
wehrdienstfähige Männer. Nun wurden junge Mädchen für
den Ernstfall ausgebildet. Am 20. Dezember 1941 rückten beispielsweise
12 Männer der Freiwilligen und 10 Männer der Pflichtwehr aus. Am
Ende dieser Zeit, am 25. April 1945, war die größte Brandkatastrophe
der Feuerwehrgeschichte: 13 Scheunen und 2 Wohnhäuser gingen gegen 16.00
Uhr nach Beschuss durch amerikanische Tiefflieger in Flammen auf. Nur ein
Teil des Viehs wurde gerettet, die 15 Gebäude wurden eingeäschert.
Man wusste nicht, wo man zuerst löschen soll. Die Löscharbeiten
waren wegen der amerikanischen Tiefflieger mit Lebensgefahr verbunden. Nach
knapp drei Wochen wurde die Handdruckspritze erst wieder ins Gerätehaus
zurückgebracht - die Amerikaner waren längst einmarschiert und
der Krieg zu Ende.
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d)Wiederaufbau und 3. Fest (1945 - 1956)
Die Vereine wurden nach der Kapitulation von der amerikanischen
Militärregierung verboten, die Feuerwehr blieb als gemeindliche Einrichtung
und Pflichtwehr übrig - zunächst allerdings nur als "wilder Haufen",
wie der Chronist vermerkt. Am 1. Januar 1946 wurde ein neuer Kommandant
gewählt, so dass eine gewisse Ordnung wieder hergestellt werden konnte.
Der Feuerwehrgeist in der Mannschaft aber war nicht zum besten gestellt.
Nach dem Rücktritt des Kommandanten erreichte die Feuerwehr von April
bis August 1948 einen Tiefstand; zwei gewählte Kommandanten lehnten
das Amt ab.
Mit der einstimmigen Wahl von Thomas Stiglmair zum Kommandanten kam am 5.
September 1948 die "Wende". Kameradschaft und Diensteifer stellten sich wieder
ein. Bald erfolgte die behördliche Freigabe zur Wiederherstellung der
Form der Freiwilligen Feuerwehr. Schon am 5. Januar 1949 beschloss die
Versammlung - trotz leerer Kasse - die Anschaffung einer neuen Fahne. Das
alte, blau-weiße Vereinsbanner war am 26. April 1945 im Vereinslokal
schwer beschädigt worden.
Die Taubstummenanstalt Dillingen fertigte die 2. Vereinsfahne in den Grundfarben
rot und weiß und nach dem Entwurf von Thomas Stiglmair.
Festausschussvorsitzender wurde Mathias Bruglachner. Rain lehnte die Patenschaft
ab - als neuer Patenverein stellte sich Gempfing zur Verfügung. Festplatz
wurde, wie 1926, die Point des Peterbauern. Der Altar war gegen Norden an
der Grenze zum Neuwirt, der Festplatz wurde unter den Eichen neben dem
Kiglerbauern - Garten vorgesehen. Der Eifer der Vorarbeiten wurde am
Pfingstsonntag - dem Vorfesttag - arg getrübt. Den ganzen Tag regnete
es, am Abend musste das Konzert der Hauptmusikkapelle Rain wegen eines
Platzregens abgebrochen und im Neuwirt- Saal fortgesetzt werden.
Der Pfingstsonntag, 6. Juni 1949 (genau 73. Gründungsjubiläum)
, wurde von Witterung und Festverlauf her ein sehr schöner Tag. Nach
dem Weckruf der Musikkapelle Rain wurden 24 Vereine mit 3 Musikkapellen
(Thierhaupten, Münster und Neukirchen) empfangen. Unter die Ehrengäste
reihten sich Landrat Gaßner und Landratsabgeordneter Dr. Grommer (beide
Neuburg) . Pfarrer Josef Strobl weihte bei der Feldmesse die neue Fahne.
Anschließend war der Festakt unter freiem Himmel - ein Zelt stand bei
diesem Fest nicht zur Verfügung. Der nachmittägliche Festzug, bei
dem 2500 Besucher anwesend waren, verlief wie folgt: Kiglergasse - hinaus
zur Außermühle und wieder zurück über die Kiglergasse
zum Festplatz. Das ganze Dorf hatte sich festlich herausgeputzt, alle hatten
sich großartig beteiligt. In den zwei Landauer-Kutschen fuhren Landrat,
Abgeordneter, Fahnenbraut Anni Bruglachner, Festjungfrauen Hedwig Breimair
und Maria Gschwandner und die drei kleinen Bräutchen Resi Stiglmair,
Klara Königsdorfer und Rosa Oßwald. Die Fahnenabordnung bestand
aus Fähnrich Georg Riehl und den Begleitern Josef Bruglachner und Josef
Haberl.
Die erste Fahnenweihe im Landkreis Neuburg a. d. Donau nach dem Krieg hatte
sehr guten Besucherzuspruch. Der Vereinskasse blieb ein schöner Gewinn
- vom Tiefpunkt war keine Rede mehr. Verdienst von Stiglmair Thomas! - Die
Feuerwehr war mit regelmäßigem Übungsbetrieb für den
Ernstfall gerüstet. Am 10. Juni 1951 wurde die von der Gemeinde beschaffte
Tragkraftspritze 6/6 in Dienst genommen und die Einsatzbereitschaft wesentlich
gesteigert.
Am 21. Juni 1953 durfte man die Freiwillige Feuerwehr Oberpeiching bei deren
Fahnenweihe Pate stehen. Der Wiederaufbau der Wehr ging fließend in
harmonischen, beständigen Vereinsbetrieb über: regelmäßige
Übungen, Lehrgänge der Feuerwehrschule, erfreuliche Inspektionen,
erfolgreiche Löscheinsätze, Besuch auswärtiger Feste und
natürlich der gesellige Teil, der nicht zu kurz kam. Die Pflichtfeuerwehr
löste sich infolge des Erstarkens der freiwilligen Vereinigung auf;
durch das verbesserte Gerät genügte eine verringerte Aktivenzahl.
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e) Die vergangenen Jahrzehnte (1956 - 1986)
Verbessert wurde das Gerät der Freiwilligen Feuerwehr mit der Anschaffung
einer Tragkraftspritze 8/8 durch die Gemeinde im Jahr 1963. Die TS 6/6 wurde
in Zahlung gegeben. Das alte Gerätehaus neben dem Bachbauern-Anwesen
entsprach auch nicht mehr den Zeiterfordernissen. 1964 errichtete die Gemeinde
das neue Feuerwehrgerätehaus an der Wallerdorfer Straße mit zwei
Stellplätzen, Raum für die alte Spritze und einem Waschtrog mit
Schlauchtrocknungsturm. Das alte Gebäude wurde abgebrochen.
Seit 6. März 1966 nehmen die Aktiven neben den Übungen auch an
den Leistungsprüfungen des Landesamts für Brand- und Katastrophenschutz
teil. Regelmäßig jedes zweite Jahr treten die Löschgruppe
erfolgreich zu den Tests an. 1980 erreichte die erste Gruppe schon das
höchste Abzeichen "Gold mit Rot", III/5. Fast jedes Jahr beteiligt man
sich an einer Großübung mit mehreren Nachbar-Feuerwehren.
In der Versammlung vom 5. Februar 1974 entschieden sich alle anwesenden
Mitglieder für die festlichen Abhaltungen des 100-jährigen
Gründungsjubiläums. Das Fest wurde wegen vieler anderen Termine
um ein Jahr vorgezogen auf 4. bis 7. Juli 1975. Schirmherr war Rains
Bürgermeister Karl Würmseher (Eingemeindung war zum Jahresanfang
1975), Patenverein war Oberpeiching und Festkapelle war
Münster-Buttenwiesen. Kommandant Heinz Neidlinger leitet den Festausschuss.
10 Festdamen begrüßten die vielen Gäste: Fahnenbraut Monika
Koch sowie Walburga Gritschneder, Magdalena Hofgärtner, Theresia Möck,
Irmgard Bürle, Karin Girstmair, Anni Ehrentreich, Therese Geier, Thea
Kügle und Elfriede Forster. Die Fahnenabordnung bestand aus Michael
Schoder (Fähnrich), Georg Riehl und Heinz Vollmair (Begleiter). Die
neue, dritte Fahne der Vereinsgeschichte war in der Niederbayerischen
Fahnenstickerei Kössinger in Schierling hergestellt worden. Sie zeigt
auf der einen Seite den Schutzpatron St. Florian, auf der anderen Seite die
Pfarrkirche Bayerdilling von Nordwesten.
Am Freitag und Samstag regnete es mehrfach. Das Standkonzert zur Eröffnung
musste ausfallen. Den Auftakt machten am Freitagabend im Festzelt der
Trachtenverein Thierhaupten, die Pöttmeser Goaßlschnalzer und
die Festkapelle. Am Samstag waren Ehrungen durch Landrat Dr. Andreas Popp,
Auftritt des Gesangverein Bayerdilling und Unterhaltungsabend.
Wie bei der Fahnenweihe 1949 erwachte der Festsonntag, der 6. Juli 1975,
mit blauen Himmel. Beim Festgottesdienst auf dem Turnplatz weihte Stadtpfarrer
Albrecht Grupp die Fahne. Am Nachmittag säumten viele Zuschauer den
Weg des Festzugs durch das geschmückte Dorf. 65 Vereine 1.200
Feuerwehrmännern und Ehrengäste zogen unter den Klängen von
vier Musikkapellen von der Wallerdorfer Straße über Rainer
Straße - Untergasse - zurück zur Kreuzung - Pessenburgheimer
Straße - Siedlung - zurück ins Zelt auf der Wiese von Hertl (Neuwirt)
zwischen Kleiner Paar und Flutkanal gelegen. Festausklang war am Montag;
der Regierungspräsident von Oberbayern, Raimund Eberle, war an diesem
Abend zu Besuch.
Neben Übung und Einsätzen kommt der gesellschaftliche Teil auch
heute nicht zu kurz: Beteiligung beim Maibaum-Aufstellen, Ausflug und ein
Fest gehören zum Jahreskreis. Die Wehr hat derzeit 58 Aktive. Durch
die laufende Aufnahme und Ausbildung junger Männer ist der Bestand der
Freiwilligen Feuerwehr für die Zukunft gesichert. Mit intaktem Gerät,
gutem Ausbildungsstand und Leistungsbereitschaft gewährleistet die
Freiwillige Feuerwehr Bayerdilling den Bürgern einen zeitgemäßen
Brandschutz.
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f)Die Zeit 1987 bis heute
Dieser Teil wird in Kürze ergänzt.
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g)Quellen
Grundlage für diesem Abschnitt sind die vier Stammbücher der
Freiwilligen Feuerwehr Bayerdilling
Nr. 1 1876 - 1923
Nr. 2 1924 - 1956
Nr. 3 1956 - 1971
Nr. 4 1971 - laufend
Im Zeitraum von 1888 bis 1920 wurden verschiedentlich noch die Brandberichte
im Rainer Wochenblatt ausgewertet. Einige Daten lieferte auch das Gemeindearchiv
Bayerdilling und schließlich berichtete das Neuburger Anzeigeblatt
vom 11.06.1926 über das 50-jährige Gründungsfest. Auf weitere
Fußnoten wurde wegen dieses begrenzten Quellenmateials verzichtet.
Informationen finden sie auch im
Heimatbuch
von Adalbert Riehl
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