Ortsgeschichte - Zeittabelle

Da wir die Textversion unseres 320 Seiten starken Bayerdillinger Heimatbuches im Web abgelegt haben, an dieser Stelle nur eine Zeittabelle zu wichtigen Ereignissen der Ortsgeschichte der nachchristlichen Zeitrechnung.

Bodenfunde in der Ortsflur und näheren Umgebung beweisen aber auch eine Besiedlung seit der Jungsteinzeit, also seit rund 7000 Jahren.

Jahr Ereignis
um 520 Beginn der bajuwarischen Ortsbesiedelung am Kirchberg
um 1147 Fridericus de Tylingen trat als Zeuge auf; die entsprechende Urkunde ist Ausgangspunkt für eine spätere Notiz in den Traditionen des Klosters Indersdorf
um 1200 Auf dem Kirchberg wurde das Kastenamt der Wittelsbacher Herzöge errichtet
1214 Erste gesicherte urkundliche Erwähnung als Tulingen im Urbar der Marschälle von Pappenheim
um 1230 Erstes Herzogsurbar, angelegt "Uf den chasten zu Tulin"
1257 Erste Erwähnung der Stadt Rain (4. Juli); mit der Urkunde schenkte Herzog Ludwig II. (der Strenge) Kirche und Patronat St. Michael Bayerdilling dem Kloster Niederschönenfeld. In jenen Jahren verlor Bayerdilling sein Kastenamt an Rain und damit auch seine Mittelpunktfunktion
1283 Bischöfliche Bestätigung der Inkorporation nach Niederschönenfeld
1322 Das Kloster Niederschönenfeld, zwischenzeitlich praktisch im Besitz aller Anwesen, erhielt die Niedergerichtsbarkeit über das Dorf.
1334 Kaiser Ludwig der Bayer übernachtete im Bayerdillinger Pfarrhof (7. Mai)
15. Jahrh. Dorfgericht des Klosters Niederschönenfeld: Gerichtstag war in Bayerdilling jeden zweiten Dienstag
Vor 1500 Bau des erhaltenen Chorraumes der Pfarrkirche St. Michael
1503/05 Bayerdilling wird im Bayer. Erbfolgekrieg geplündert und Klosterrichter Cuntzelmayr erstochen
1553 Das Niederschönenfeldische Hofmarksgericht Bayerdilling, seit 1526 nicht mehr existent, wurde von Herzog Albrecht neu errichtet, allerdings mit reduzierten Kompetenzen
1632/33 Starke Zerstörungen im 30-jährigen Krieg (mindestens 29 der 76 Anwesen nicht mehr bewohnt)
1646/48 Weitere Zerstörungen im 30-jährigen Krieg
1665 Aufstellung eines Schullehrers auf kurfürstlichen Befehl
1683 Es waren erst 59 Hofstellen wieder besetzt
1695 Knapp 50 Jahren nach dem großen Krieg sind wieder 75 Hofstätten nachgewiesen
um 1700 Errichtung der Bachbauernkapelle
1704 Pfarrhof, Kirchenschiff und zahllose Anwesen wurden von englischen Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg zerstört; 112 Personen starben von 14. August 1704 bis 30. Juni 1705.
1720 Wiederaufbau des Pfarrhofes
1747 Das Kirchenschiff wurde wieder hergestellt (Jahreszahl über dem Chorbogen)
1754 7. Mai: Bei einem Großbrand wurden 15 Anwesen in Unter- und Bauerngasse größtenteils zerstört, ein Toter ist zu beklagen
1768 18. März: Bei einer weiteren Feuernbrunst sind fünf Häuser unterhalb des Kirchberges abgebrannt
1803 Aufhebung des Klosters Niederschönenfeld, Bayerdilling unterstand fortan direkt den Behörden des Landesherrn. In einem bis 1839 geführten Rechtsstreit erzwangen die Bayerdillinger die staatliche Baupflicht für Kirche und Pfarrhof
1838 Neubau der Schule (heutiger Südteil)
1846/47 Abbruch der Lorettokapelle und des Seelhauses sowie Erweiterung des Friedhofes
1856 23. Juli: 4 Städel in der Bauerngasse brannten ab
1870 Einsturz des oberen Teils des Kirchturms (Nacht vom 26. auf 27. Oktober)
1874 Fertigstellung des neuen Kirchturms
1876 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
1892 Gründung des Veteranen- und Kriegervereins (jetzt Soldaten- und Kameradschaftsverein)
1887 Stiftung der Mariensäule im Friedhof durch Dekan Konrad Schreiner (1822 - 1897), dem letzten aus Bayerdilling hervorgegangenen Priester
1888 - 1891 Auswanderung der Koller-Brüder Konrad, Alois und Paul in die USA, mit deren Nachkommen seit 1980 wieder reger Kontakt besteht
1889 Erweiterung der Schule um zweiten Unterrichtsraum und Hilfslehrerwohnung (heutiger Nordteil)
1896 9. April: Die 1875 in Bayerdilling geborene Anna Maria Brandmaier schenkte dem großen Maler Franz von Stuck dessen einziges Kind (die Eltern heiraten nicht)
1902 Gründung des Darlehenskassenvereins (später Raiffeisenkasse bzw. -bank)
1908 Errichtung der Gallbauernkapelle
1909 15. März: Anschluss an das Telefonnetz (öffentliche Stelle im Gasthaus Mack/Neuwirt)
1909 Gründung der Schützenvereine "Gemütlichkeit" und "Winterlust" (letzterer seit 1964 nicht mehr aktiv)
1913 Anschluss an die Stromversorgung der Lech-Elektrizitätswerke
1917 21. August: Abholung der drei Glocken von 1874, die dann eingeschmolzen wurden
1918 Eine Grippe-Epidemie forderte im November/Dezember fünf Todesopfer
1919 7. Dezember: Vertrag über Trennung von Kirchen- und Schuldienst
1921 Gründung des Gesangvereins; im gleichen Jahr Glockenweihe (13. November)
1942 24./25. März: Abholung der Kirchenglocken für Kriegszwecke
1945 26. April: 2 Häuser und 13 Scheunen wurden durch feindliche Flugzeuge in Brand geschossen; 27. April: Einnahme des Dorfes durch amerikanische Einheiten
1948 Gründung des Sportvereins
1948 Gründung der Metzgerei Girstmair, heute einschließlich Lebensmittelgeschäft einer der beiden größten Arbeitgeber
1949 Glockenweihe (1. Adventssonntag)
1954 Gründung Landtechnik-Koch, heute einer der beiden größten Arbeitgeber
1962 26. April: Gründung der Sparkassen-Geschäftsstelle (ab 1971 im eigenen Gebäude an der Kreuzung)
1973 Ende der Schule Bayerdilling (seit 1969 nur noch Außenstelle von Rain)
1975 1. Januar: Bayerdilling wurde Stadtteil von Rain
1975 Oktober: Eröffnung des "Städtischen Kindergarten" in der ehemaligen Schule
1979 Gründung der Tennissparte im SV Bayerdilling
1979/80 Errichtung der zentralen Wasserversorgung
1986 Sieg im Maibaumwettbewerb Neuburg-Schrobenhausen (Wiederholung 1994)
1989 24. September: Rosa Wagenstaller (1907 - 1997) erhielt als bisher einzige Einwohner das Bundesverdienstkreuz für Verdienste um pflegebedürftige Menschen
1993 1. Juli: Fusion der Raiffeisenbank mit Rain
1998 Erscheinungsjahr des Heimatbuches
2000 23. Februar: "Bayerdilling - online", Start für den ersten eigenständigen Internet-Auftritt eines Ortsteiles im Landkreis Donau-Ries

Diese Seite erstellte Adalbert Riehl.

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